Um sich etwas mehr darunter vorstellen zu können folgt hier ein Bericht aus der Schwäbischen Post vom 21.06.2022 Christel Trach-Riedesser berichtet in einem eindrücklichen Brief über die humanitäre Katastrophe und dem Wasserkrieg in Burkina Faso. Hüttlingen. Die Burkina-Faso-Hilfe Hüttlingen um Christel Trach-Riedesser hat es sich seit genau 40 Jahren zur Aufgabe gemacht, ihren Teil zu einer Linderung der Not in dem afrikanischen Land beizutragen. Durch Einzelkontakte zu Beginn ist über die Jahre in Burkina Faso ein Netz von Helfern gebildet worden, die vor Ort dafür sorgen, dass die Hilfe unserer Spender und Paten zweckgebunden verwendet wird. Denn die humanitäre Krise in Burkina Faso hat eine neue schreckliche Qualität erreicht. Das hungernde und dürstende Land wird seit Februar von gezielten Anschlägen auf die Wasserversorgung getroffen. Islamistische Terrorristen und kriminelle Banden, die zumeist aus den Nachbarstaaten heraus operieren, aber auch einheimische Warlords streiten um Einflussbereiche. Brunnen, Bohrlöcher mit Pumpen, Wasserstellen aber auch Tanklastwagen und Wasserinfrastruktur werden zerstört oder sogar mit Tierkadavern vergiftet.Die verfügbare Wassermenge liegt zurzeit noch bei knapp drei Litern pro Tag und Person. Das entspricht nicht einmal der Hälfte, der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Mindestmenge. Durch die Wasserknappheit und mit Waffengewalt werden die Menschen gezwungen ihre Wohnungen zu verlassen und erhöhen damit die Zahl der Binnenflüchtlinge. Auch Flüchtlinge aus den Nachbarländer sorgen dafür, dass sich ihre Zahl inzwischen der Zweimillionenmarke nähert. Hilfsorganisationen sprechen inzwischen von einem gezielten Wasserkrieg, dessen Ziel es ist, die humanitäre Lage zu verschlimmern und Druck auf die sowieso schon schwache Regierung auszuüben. Obwohl diese, wie unsere Kontaktpersonen in Burkina Faso mitteilen, in letzter Zeit Erfolge gegen die Terrorbanden erzielen konnte. Die Menschen fliehen aus dem bedrohten Norden in den noch relativ sicheren Süden, wo die Burkina Faso Hilfe aus Hüttlingen tätig ist. Sie finden in den viermonatigen Ferien bis auf weiteres Unterschlupf in den leerstehenden Schulen. Verpflegt werden können sie nur, wenn genug Geld gespendet wird, mit dem der Partner René Millogo vorhandenes Getreide aufkaufen kann. Ansonsten bleibt ihnen nur, sich aus Mülltonnen zu ernähren, die allerdings nicht überquellen, da zurzeit Touristen eher rar sind. Krieg in der Ukraine verschärft die Krise